29.08.2018

Seit 16 Jahren unterstützt Haensel + Gretel die

Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“

Hilfe und Schutz für Wiesnbesucherinnen

Das Münchner Oktoberfest ist das größte und beliebteste Volksfest der Welt. Das Publikum ist international, der Bekanntheitsgrad extrem hoch. Tradition, Genuss und Spaß sind die herausragenden Werte der Wiesn. Die Schattenseite ist, dass Mädchen und Frauen auch auf der Wiesn von Belästigungen, sexuellen Übergriffen, Nötigungen und Vergewaltigung betroffen sind.  

Deswegen bietet die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ (Link ist extern) direkt vor Ort auf dem Oktoberfest  Beratung, Hilfe und Schutz.  Egal, ob der Handyakku leer, die Clique verloren gegangen oder der letzte Zug weg ist – das Team des „Security Points“ hilft in allen Notlagen. Und natürlich ganz besonders dann, wenn Mädchen und Frauen auf dem Oktoberfest (sexuelle) Gewalt erlebt haben.

Was 2003 in einem Wohnwagen auf der Theresienwiese begann, ist heute – 16 Jahre später – das größte Hilfsangebot für Frauen und Mädchen auf Großveranstaltungen in Deutschland. Der Erfolg gibt den Initiatorinnen Recht: 28 Wiesnbesucherinnen nahmen 2003 das Angebot in Anspruch, 2017 waren es 257 Mädchen und Frauen.

Eine der Hilfesuchenden ist Isabella aus Südtirol. Sie hat ihre Clique im Gedränge verloren, ist stark angetrunken und findet sich nicht mehr alleine zurecht. Ein andere ist die Studentin Kate aus den USA. Sie hat den letzten Bus verpasst, der sie zu ihrem Hotel in Rosenheim bringen sollte. Maria sucht Hilfe am Security Point, da ihr Freund wegen einer schweren Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste, sie aber nicht im Krankenwagen mitfahren konnte. Melanie aus Stuttgart ist mit ihrer Schwester auf der Wiesn. Die junge Frau wurde im Bierzelt von zwei Männern massiv belästigt und bedrängt und benötigt dringend Unterstützung.

Rund 14 Klientinnen betreut das Team im Durchschnitt an einem Wiesn-Abend. Gerade freitags und samstags sind es aber oftmals viel mehr Besucherinnen, die Hilfe brauchen, an diesen Tagen suchen oftmals bis zu 35 Klientinnen den Schutzraum auf.

Nicht selten ist das Team aus Fachberaterinnen und Ehrenamtlichen zu den Dienstzeiten von 18 Uhr bis 1 Uhr nachts durchgehend ausgelastet. Und an vielen Wiesntagen endet der Dienst nicht pünktlich um 1 Uhr. Wenn es der Fall erfordert (z.B., wenn eine Frau nach einem sexuellen Übergriff in die Klinik begleitet werden muss) kann die Schicht schon mal in die frühen Morgenstunden dauern.