Die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel initiiert gemeinsam mit acht zentralen Organisationen des Kinderschutzes in Deutschland den Deutschen Kinderschutzpreis und den Bau des ersten Kinderschutznestes vor dem Deutschen Bundestag.
Damit der Deutsche Kinderschutzpreis für die notwendige Aufmerksamkeit sorgen kann, die der Kinderschutz in Deutschland dringend braucht, wurde am Mittwoch, dem 17. August auf der Grünfläche vor dem Berliner Reichstagsgebäude -also vor dem Deutschen Bundestag- gehämmert und gesägt, gebohrt und gebaut. Rund fünfzehn Erwachsene bauten das erste „Kinderschutznest“ in Berlin mit einem Durchmesser von vier Metern. Der Bau wurde genutzt, um einen TV-Spot mit großer Symbolkraft für den Kinderschutz zu produzieren.
Als langjähriger Partner der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel hat die Firma BAUHAUS auch diese Aktion mit einer Materialspende zum Bau des Nestes unterstützt.
Unter den Handwerker*innen, die dieses Symbol für den Schutz und die Geborgenheit für Kinder in Deutschland bauten, waren neben den Schauspieler*innen Rebecca Immanuel, Jyette-Merle Bhörnsen und Steffen Groth auch der mehrfache Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupsieger Rennrodler Felix Loch aktiv. Das Symbol des schutzgebenden Nestes wird sich auch im Deutschen Kinderschutzpreis wiederfinden.
Jerome Braun, Initiator des Deutschen Kinderschutzpreises und Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel, einer der neun Partner-Organisationen des Preises, bringt die Notwendigkeit dieser Initiative auf den Punkt: „Solange nicht jeder Ort in Deutschland dem Kinderschutz höchste Priorität einräumt und solange die jährlich veröffentlichte Zahl von mehr als 15.000 betroffenen Kindern von sexualisierter Gewalt nur an diesem Tag Fassungslosigkeit verursacht, und viel zu wenig Handlung auslöst, so lange dürfen wir nicht aufhören uns für Kinder einzusetzen.“
Rebecca Immanuel ergänzt: „Wir brauchen überall in Deutschland „Kinderschutznester“, also „sichere Orte“ wo Kinder gesund und ohne Gewalterfahrung aufwachsen können. Leider gibt es diesen Schutz immer noch viel zu wenig im Zuhause einiger Kinder. Laut UBSKM sind zum Beispiel 1 bis 2 Kinder in jeder Schulklasse von sexualisierter Gewalt betroffen. Umso mehr müssen wir als Gesellschaft und in der Politik dafür tun, damit sich das ändert und Kinder in Deutschland besser geschützt werden. Jeder Einzelne von uns kann aktiv werden“.
Und genau deshalb ist es völlig klar, sagt Steffen Groth, dass Erwachsene dieses Nest bauen und nicht die Kinder, das ist NICHT ihre Aufgabe. Wir Erwachsenen sind in der Pflicht, alles Erdenkliche zu unternehmen, damit Kinder gesund und geschützt aufwachsen und nicht betroffen sind von jeglicher Form von Gewalt und Missbrauch“.
Der Deutschen Kinderschutzpreis prämiert in Zukunft regelmäßig Menschen, Initiativen und Projekte, die sich durch besondere Leidenschaft, Kreativität und Professionalität im Kinderschutz auszeichnen. Der Impulspreis soll herausragende Initiativen und Menschen würdigen und an Politik, Gesellschaft und Medien das unmissverständliche Signal senden, dass Kinderschutz und die verfassungsmäßig garantierten Kinderrechte in Deutschland höchste Priorität haben.
Im Rahmen der 25-Jahre-Feier der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel am 30. September 2022 in Karlsruhe - n der Hauptstadt des Rechts - und dem von Schauspielerin Rebecca Immanuel moderierten Expertentalk „Zukunftsblick Kinderschutz“ wird der Preis und der TV-Spot erstmals vorgestellt.
Der Preis soll als ein weiterer wichtiger Baustein, von vielen, die noch folgen müssen, Impulse setzen für den Kinderschutz in Deutschland. Er soll den Kinderschutz stetig präsent halten und in der Bürgerschaft eine Haltung fördern, die jeden einzelnen Bürger und jede einzelne Bürgerin veranlasst, hinzuschauen und sich um den Schutz der Kinder zu kümmern. Die Partner-Organisationen sind davon überzeugt, das gelingt vor allem durch die Würdigung herausragender und Mut stiftendender Beispiele für gelingenden und zukunftsweisenden Kinderschutz.
FOTO: „Baumeister*innen“ beim Bau des Kinderschutznestes, prominente Unterstützer*innen: Jyette-Merle Böhrnsen, Felix Loch, Rebecca Immanuel und Steffen Groth
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