Abgebildete Personen v. l. n. r.: Jan Leube, Jerome Braun, Dr. Andreas Oberle, Ludwig Skuras, Katharina Schüttler, Dr. Theodor Michael, Mansha Annette Friedrich, Niels Laupert
28.09.2012
Berlin, 28. September. Mit einer TV- und Medien-Kampagne für „Kinderbewusstsein in Deutschland“ (Idee und Umsetzung Young&Rubicam) will die Stiftung Hänsel+Gretel damit starten, für mehr Kinderbewusstsein in unserer Gesellschaft zu werben. Sie schlägt vor, den 15. Mai zum „Tag für Kinderbewusstsein in Deutschland" zu erklären.
Seit 15 Jahren kümmert sich die Stiftung Hänsel+Gretel darum, dass „Kinder nicht verloren gehen“. Kinder zu schützen und das aus allen Blickrichtungen des Kinderschutzes, ist seit ihrer Gründung das Ziel der bundesweit tätigen Stiftung. Wegweisende Projekte wie die „Notinsel“ und „Kein Täter werden“ haben Vorbildcharakter. Hänsel+Gretel will weiterhin die Situation für Kinder in Deutschland verbessern. „Das gelingt aus unserer Sicht nur, wenn Erwachsene stärker als bisher mit den Augen ihrer Kinder sehen lernen, stärker und einfühlsamer auf die Bedürfnisse von Kindern eingehen und sie individueller fördern“, sagt Jerome Braun, Geschäftsführer von Hänsel+Gretel.
„Starke, selbstbewusste Kinder und eine Gesellschaft mit mehr Kinderbewusstsein – das ist unser Ziel. Mit unseren Plakatmotiven wollen wir zeigen, dass Erwachsene ihre Perspektive ändern müssen, wenn sie ihre Kinder beim Erwachsenwerden bestmöglich begleiten wollen“, sagen Ludwig Trepte und Katharina Schüttler.
Die Empathie, die Menschen in unserem Land der Umwelt gegenüber aufbringen, ist vorbildlich. Die Empathie gegenüber Kindern ist es noch nicht. Kinderbewusstsein ist die höchste Form des guten Umgangs von Erwachsenen mit Kindern. Damit Menschen in allen Bereichen der Gesellschaft ein solches Bewusstsein erlangen oder verbessern können, bedarf es der Empathie eines jeden Erwachsenen und dem gesellschaftlichen Willen, aus der Perspektive der Kinder zu denken und zu handeln.
Anerkannte Experten begrüßen die Initiative der Stiftung: „Wir sehen darin eine Chance auf einen Perspektivwechsel, wie Erwachsene, das familiäre und soziale Umfeld oder auch die Politik in Zukunft mit Kindern umgehen,“ sagt Dr. Andreas Oberle für die Stiftung Hänsel+Gretel.
Als ein Ergebnis einer Expertenrunde zu diesem Thema vom 15. Mai 2012 fordert und fördert die Stiftung Hänsel+Gretel die Einrichtung eines politisch legitimierten Kinderbeauftragten auf Landes- und Bundesebene. Auf kommunaler Ebene gibt es teilweise gut funktionierende Strukturen für die Förderung des individuellen Kinderbewusstseins, unter anderem wurden Kinderbüros eingerichtet, die auch als Kinderinteressenvertretung fungieren.
„Wir sollten uns ein Beispiel am Wehrbeauftragten der Bundesregierung nehmen. Sein Amt ist im Grundgesetz Artikel 45b verankert und ihm steht ein Mitarbeiterstab von über 50 Mitarbeitern zur Verfügung bei einer nominellen Stärke von 250.000 Soldaten. Kinder gibt es in Deutschland 13,1 Mio., einen Kinderbeauftragten jedoch nicht,“ sagt Dr. Theodor Michael für die Stiftung Hänsel+Gretel.
Durch die Einrichtung eines „Kinderbeauftragten“ wäre eine breite Unterstützung von Kinderbewusstsein möglich. Dabei geht es darum, Strukturen in der Politik, in der Wirtschaft und Bereichen der Gesellschaft zu erarbeiten, die bei allen Entscheidungen die Perspektive von Kindern einbeziehen.
Die Stiftung Hänsel+Gretel gibt mit ihrer Kampagne für „Kinderbewusstsein in Deutschland“ den ersten Anstoß dazu, dass Kinderbewusstsein zur Selbstverständlichkeit wird.
Hier geht es zu den neuen TV-Spots: