Turmbergschule Weingarten wird erste “Notinsel-Schule”

Weingarten. Das erfolgreiche Kinderschutz-Projekt „Notinsel“ wird ab dem neuen Schuljahr 2018/19 für Weingarten mit Hilfe der Schülerinnen und Schüler der Turmbergschule umgesetzt. Die Kinder der 7a machen ihren eigenen Schulweg sicher und schaffen sich selbst und allen anderen Kindern Zufluchtsorte auf den Schul- und Freizeitwegen.

Kinder erleben immer häufiger, dass der Schulweg zum Gefahrenweg wird und Angst und Gefahren zum Alltagsleben dazu gehören. Gefahren durch gleichaltrige oder größere Mitschüler, kriminelle Jugendliche oder auch böswillige Erwachsene bedrohen Kinder und machen den täglichen Weg oft zur Tortur. In der Stadt gibt es sicher andere Herausforderungen als auf dem Land, aber Kinder sollen sich überall sicher bewegen können.

Kinder in Angst brauchen also Schutz. Alle Geschäfte mit dem Notinsel-Zeichen an der Tür bieten Kindern Zuflucht. Beteiligte Geschäfte setzen darüber hinaus ein deutliches Zeichen für den Kinderschutz und gegen potenzielle Täter. Neben der konkreten Anlaufstelle hat die Notinsel vor allem auch eine wichtige Präventivfunktion. 

Die Stiftung Hänsel+Gretel hat 2002 das Projekt Notinsel in Karlsruhe initiiert und überträgt es seitdem bundesweit auf Städte, Gemeinden und Landkreise. Das Projekt ist mit rund 19.000 Notinsel-Anlaufstellen an 226 Standorten das größte Kinderschutz-projekt in Deutschland im öffentlichen Raum.

„Die Turmbergschule ist der erste Partner, der die erweitere Umsetzungsvariante der Notinsel jetzt umsetzt und ab sofort selbst Notinsel-Geschäfte findet und in das Netzwerk aufnimmt. Die Kinder machen nicht nur ihre eigenen Wege sicher, sondern sie lernen auch Projektverantwortung zu übernehmen“. sagt Jerome Braun, Geschäftsführer der Stiftung Hänsel+Gretel und Notinsel-Initiator.

Die unterstützenden Geschäfte, welche die Kinder der 7a ab der kommenden Woche ansprechen werden, kennzeichnen sich an ihrer Tür als Notinsel mit einem Aufkleber der sagt „Wo wir sind, bist du sicher.“. Damit signalisieren die Geschäfte Kindern ihre Hilfsbereitschaft und verpflichten sich selbst zum Hinsehen und Handeln in Notsituationen. Die Mitarbeiter erhalten zudem eine Handlungsanweisung, die genau beschreibt was im Ernstfall zu tun ist. Für die Geschäfte ist die Teilnahme kostenlos.

Die Rektorin der Turmbergschule hofft sehr, dass sich möglichst alle geeigneten Geschäfte und Läden an dem Projekt beteiligen und Weingarten ganz viele Notinseln findet. Karin Sebold sagt: „Ich finde es beeindruckend, wenn Schülerinnen und Schüler eigeninitiativ soziales Engagement zeigen. Wenn auch die Solidarität von großen Schülern für kleinere ganz normal wird, dann spricht das für ein gutes Schulklima wo sich Kinder gut entwickeln können“. „Das Projekt Notinsel vereint zweierlei, so die Rektorin weiter, zum einen der sichere Schulweg, gerade für die jüngeren Kinder und deren Eltern ein großes Thema, insbesondere zum Schulanfang. Zum anderen können Schülerinnen und Schüler über das Projekt Notinsel gesellschaftliche Verantwortung übernehmen“.       

Ein ganz besonderes Geschenk hat die Stiftung Hänsel+Gretel für die neuen Schülerinnen und Schüler der 2.-4. Klassen der Grundschule dabei. Das seit Jahren in der Stadt Karlsruhe eingeführte Notinsel-Hausaufgabenheft wird allen Schülern dort kostenfrei zur Verfügung gestellt. Damit ist die Notinsel bei den Kindern ständig präsent und die Kinder haben wichtige Informationen wie die UN-Kinderrechte aber auch Notrufnummern und wichtige Anlaufstellen immer im Schulranzen. Das Hausauf-gabenheft ist nicht nur zum planen und nicht vergessen der Hausaufgaben für die Kinder hilfreich sondern auch ein ideales Nachschlagewerk für Eltern. Die jetzigen 1.-3. Klassen der Grundschule bekommen vor den Ferien pro Kind ein Heft, so dass nach den Ferien alle 2.-4. Klassen mit dem Notinsel-Hausaufgabenheft arbeiten können.

Jerome Braun bedankt sich bei den Schülerinnen und Schülern der 7a, Frau Sebold und Frau Appelt und dem ganzen Kollegium der Turmbergschule die in Zukunft das Projekt Notinsel in Weingarten lebendig halten werden.