Workshops zur Prävention von sexuellem Missbrauch

Nach der erfolgreichen Durchführung von Workshops zur Prävention von sexuellem Missbrauch im Jahr 2018 bietet das ZLB im Rahmen des Basic und Advanced Trainings (BuAT) an der UDE auch in diesem Jahr erneut Workshops für angehende Lehrkräfte zu dieser Thematik an.

Ein Bestandteil der Workshops ist der Besuch der interaktiven Mitmach-Ausstellung „Echt Klasse!“ der Stiftung Hänsel + Gretel zur Prävention von sexuellem Missbrauch. „Echt Klasse!“ wandert seit Ende 2011 durch sieben Städte des Ruhrgebiets. In dieser Zeit haben 165 Schulen und insgesamt mehr als 30.000 Kinder der Klassen 1-5 mit der Wanderausstellung gearbeitet. Gleichzeitig wurden dabei 5.000 Eltern und 3.100 Lehrer/-innen durch Fachberatungsstellen vor Ort zum Thema „Sexueller Missbrauch“ geschult.

Bereits angehende Lehrkräfte sollten Kindeswohlgefährdung bei ihren Schülerinnen und Schülern erkennen und richtig darauf reagieren können, wenn es entsprechende Hinweise gibt oder das Kind sich der Lehrperson anvertraut, denn die Schule sollte ein sicherer Ort sein, an dem ein Kind Hilfe bekommen kann, wenn es sexuellen Missbrauch erfährt.

Hohe Nachfrage

„Die Nachfrage nach unseren Workshops ist wesentlich höher als unser Angebot. Damit alle Lehramtsstudierenden geschult werden können, wäre es sinnvoll, diese wichtige Thematik in das Curriculum der Lehrerbildung aufzunehmen“, sagt Projektleiterin des Basic und Advanced Trainings, Dr. Andrea Geisler.

Die Workshops werden durchgeführt von Fachkräften des AWO-Beratungszentrums Lore-Agnes-Haus. „Die Vermittlung von Wissen, die lebendige Auseinandersetzung mit dem Thema und praxisbezogene Methoden dienen dem Ziel, die Kompetenzen der Teilnehmenden zu erweitern, damit sie im schulischen Alltag mit sexuellen Übergriffen umgehen können“, so Diplom-Psychologin Barbara Flotho und Diplom-Pädagogin Svenja Reimann. Nach Abschluss der ersten Fortbildung gaben die Studierenden an, sich viel sicherer als zuvor mit dem Thema zu fühlen und lobten den hohen Praxisbezug des Workshops. „Ich habe gelernt, dass ich als Lehrerin verantwortlich bin hinzusehen und dass ich Handlungsmöglichkeiten habe“, sagte eine Studierende.

Kinder und Jugendliche stärken

Neben Grundwissen erlernen die Studierenden,  wie sie zur Prävention sexueller Übergriffe beitragen sowie Kinder und Jugendliche stärken können. Zudem erhalten sie Handlungsleitlinien zum Umgang mit einer Vermutung oder einem Verdacht. Nach Abschluss des ersten Workshops gaben die Studierenden an, sich bewusst zu sein, dass sie im Schulalltag damit konfrontiert werden und sich viel sicherer als zuvor mit dem Thema zu fühlen.

Die Qualifizierungsmaßnahmen von angehenden Lehrkräften werden in Kooperation mit dem AWO Beratungszentrum Lore-Agnes-Haus, der Stiftung Hänsel + Gretel und dem Verein Menschen gegen Kindesmissbrauch angeboten.