Video-Anhörungszimmer
Kinder als Opfer von Gewalt und Missbrauch im Ermittlungsverfahren schützen
"Mama, hier ist es ja schlimmer als im Keller!" Diese Aussage eines sexuell missbrauchten Mädchens umschreibt die kalte und unfreundliche Atmosphäre in vielen deutschen Verhörräumen. Jedoch sind gerade die Aussagen der Kinder in den meisten Fällen das einzige Beweismittel gegen den Täter. Um die Befragungen für die betroffenen Kinder so angstfrei wie möglich zu gestalten, hilft diesen eine kindgerechte Umgebung.
Seit 1998 hat die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel bundesweit 39 kindgerechte Video-Anhörungszimmer eingerichtet, in denen über 5.000 Kinder befragt wurden. Mit ihrer freundlichen Atmosphäre machen sie es den Kindern leichter, über ihre schlimmen Erfahrungen zu sprechen. Darüber hinaus leistet die Video-Dokumentation einen entscheidenden Beitrag zum Opferschutz: Sie stärkt nachweislich die Beweiskraft kindlicher Aussagen, erhöht bereits im Ermittlungsverfahren die Chancen auf eine spätere Verurteilung der Täter und erspart den Kindern häufig weitere Anhörungen vor Gericht. Die Stiftung ist bundesweit Vorreiter bei der Umsetzung solcher Zimmer.
Kinder
Zimmer bundesweit
aktiv
in Baden-Württemberg
Impressionen
Als Innenminister liegt mir die Stiftung Hänsel + Gretel besonders am Herzen, denn sie kümmert sich um die schwächsten Opfer von Verbrechen, um Kinder, die sexuellen Missbrauch und seelisches Leid erleiden mussten. Die Stiftung leistet Außergewöhnliches. Gemeinsam setzen die Stiftung Hänsel + Gretel und das Innenministerium Baden-Württemberg deshalb alles daran, die Belastungen, die mit einem Ermittlungs- oder Strafverfahren verbunden sind, für die betroffenen Kinder so gering wie möglich zu halten.
Heribert Rech , Innenminister des Landes Baden-Württemberg, 06. März 2009